Prinzip der Systemischen Familienaufstellung
In jedem Menschen wirken unbewusste Seelenvorgänge , die oftmals die Ursache dafür sind, dass Menschen trotz eisernen Willens sich zu ändern, etwas zu ändern, immer wieder die gleichen Fehler machen oder in ihre gleichen emotionalen Muster zurückfallen, ohne dafür eine gute Erklärung zu haben. Es ist ihnen subjektiv wie objektiv unmöglich, ihre Lebenssituation zu wandeln, obwohl ihnen klar ist, dass sie diese ändern müssten. Schicksalsschläge in der Familie, sowohl in jüngster Vergangenheit aber häufiger zeitlich weit zurückliegend, wirken oft bis in unsere Tage. Es entstehen Verstrickungen, die sich wie eine Decke über unser wahres Wesen legen und so in uns unbewusst wirken. So ist das Therapeutische Konzept der Familienaufstellung bei emotionalen „Mustern“ verschiedener Arten, wie Ängsten, Depressionen, Süchten und chronischen körperlichen Leiden eine wirksame Methode, das Verhalten zu befreien und Heilungsprozesse einzuleiten. Werden die Grundmuster innerhalb einer Gemeinschaft aufgedeckt und gelöst, können wir wieder die gesamte Kraft und Energie der Männer und Frauen der Familie für unseren Lebensweg nutzen.
Aufstellungsarbeit hat Zukunft. Immer mehr Menschen fragen nach tiefgreifenden wirkungsvollen Methoden um mit Belastungen und Krankheiten umzugehen, ohne sich langjährigen Problemanalysen hingeben zu müssen. Familienaufstellung und Aufstellungen im beruflichen Umfeld leisten das oft auf schnelle und eindrucksvolle Weise.
Laut Hellinger sind alle Mitglieder einer Familie durch emotionale Bande miteinander verbunden. Sind diese Verbindungen gestört, so kann dies zu Verhaltensmustern führen, die einem im Alltag im Wege stehen, wie z.B. Probleme in der Partnerschaft oder Partnerwahl, fehlendes Selbstvertrauen, Angstgefühle, Gereiztheit, Umgang mit Menschen und vieles mehr. In stärkeren Ausprägungen ist es sogar möglich durch die Störungen Krankheiten zu bekommen.
Durch die emotionalen Bände innerhalb der Familie, kann es passieren, dass sich Angehörige mit dem Schicksal des Betroffenen identifizieren und somit unbewusst Eigenschaften/Verhaltensmuster übernehmen.
Durch das Familienstellen soll die natürliche und somit richtige Ordnung innerhalb der Familie wieder hergestellt werden und somit dem Aufsteller bei der Lösung seiner Probleme/Krankheit behilflich sein.
Typische Ziele einer Aufstellung sind
– Abhaken und versöhnen mit der Vergangenheit und dadurch handlungsfähig im aktuellen Leben
– Verständnis und Verbesserung des familiären Umgangs
– Ausblick über die nächsten, anstehenden Schritte
– Einblick in tief sitzende Überzeugungen und Verhaltens- mustern führt zu besserem Verständnis
– Beziehungen zu Beteiligten gefühltechnisch aufzeigen und erlebbar machen
– Durch das Lösen alter Verstrickungen bessere berufliche und finanzielle Erfolge erreichen
– Partnerschaft/Beziehungs-Klärung – warum klappen Beziehungen nicht oder warum immer die gleichen Probleme damit
– Alte übernommene negative Verhaltensmuster ablegen um mit mehr Kraft in der Gegenwart zu handeln
Wie läuft eine Familienaufstellung ab?
Der Klient/Aufsteller teilt dem Moderator sein belastendes Thema und die damit verbundene Frage mit. Da in erster Linie mit dem gearbeitet wird, was sich in der Aufstellung zeigt, muss sich der Klient/Aufsteller nicht komplett outen. Danach sucht er sich aus der Gruppe einen Stellvertreter für sich aus und positioniert diesen im Raum, welcher die Bühne des Lebens darstellt.
Je nach Fragestellung werden weitere Stellvertreter im Raum positioniert, damit der Klient/Aufsteller von außen einen Blick auf die Situation erhält. Der Moderator leitet die Aufstellung, stellt ggf. weitere Stellvertreter ins Bild und/oder verschiebt diese im Zuge der Aufstellung. Dies kann je Fragestellung variieren. Spannend bei der Aufstellung ist, dass die Stellvertreter die Gefühle der Originalperson wiedergeben. Für den Klient/Aufsteller ergeben sich somit neue Einsichten und Ansichten auf die jeweilige Situation, welche zur Lösung der Fragestellung führen.
Jeder Teilnehmer einer Aufstellung profitiert von dieser. Egal ob er als Aufsteller, Stellvertreter oder Zuschauer dabei ist. Man sieht, dass andere Menschen ähnliche belastende Probleme haben. Das Aufzeigen der Lösung wirkt befreiend auf alle Beteiligten.